Auf Streifzug durch die Terminals
Wenn die letzte Maschine gestartet ist und der Flughafen in seinem Nachtschlummer liegt, beginnt der Arbeitstag von Streifenläuferin Sonja Hernsdorf.
Sie muss mit ihren Kolleginnen und Kollegen die Terminals räumen und schließen und auch am nächsten Morgen um 4 Uhr öffnen. Manchmal gibt es bei der Räumung Diskussionen, manche Passagiere reagieren gar aggressiv. „Wir müssen häufig diskutieren, manchmal verstecken sich auch Obdachlose in den Treppenhäusern oder den Sanitäranlagen“, erzählt Sonja Hernsdorf. Sogar angegriffen wurde die Sicherheitsfrau schon.
Immer wieder neue spannende Situation
Trotzdem liebt sie ihren Job und gerade die Nachtdienste: „Ich bin ein Nachtmensch und bin dann fitter. Außerdem ist es immer wieder spannend, weil ich nicht weiß, was mich erwartet.“ So half sie einmal einem jungen Engländer, der nur in Shorts und T-Shirt bekleidet seine Gruppe auf dem Kiez verloren hatte und in seiner Verzweiflung zum Flughafen gefahren war, das Hotel und seine Freunde ausfindig zu machen. Oder sie entdeckte einen jungen Mann, bei dem sich bei der Kontrolle durch die dazugerufene Bundespolizei herausstellte, dass er gesucht wurde. Denn auch wenn die Sicherheitsfrau allein unterwegs ist, weiß sie: „Wenn mir etwas nicht geheuer ist, rufe ich Verstärkung.“
Das gilt auch für manche Notfälle, in denen die Streifenläuferin oft als Erste vor Ort ist und Erste Hilfe leisten muss. Manche dieser Erlebnisse beschäftigen sie auch nach Arbeitsende noch, doch meistens überwiegen positive Erfahrungen wie Begegnungen mit verschiedenen Menschen und immer wieder neuen spannenden Situationen. „Ich mag es, dass ich immer etwas um die Ohren habe“, sagt Sonja Hernsdorf.
Doch nicht nur in den Terminals, auch draußen auf dem Flughafengelände ist die Sicherheitsfrau unterwegs, fährt Zaunstreife und kontrolliert die Tore, was ihr ebenfalls besonders schöne Momente beschert: „Die Sonnenaufgänge, die ich bei diesen Diensten sehe, sind wunderschön.“