Honigbienen: Abheben für den Artenschutz
Am Hamburg Airport heben nicht nur Flugzeuge ab, sondern auch Honigbienen. Und die übernehmen auf dem Flughafengelände gleich zwei Jobs.
Der Hamburg Airport schickt nicht nur Passagiere auf Reisen, sondern auch Honigbienen: Jedes Jahr im April werden bis zu acht Bienenstöcke auf dem Flughafengelände in der Nähe des Startbahnsystems aufgestellt. So können die Bienen im Frühjahr und im Sommer fliegen, so dass jedes Jahr zwei Mal Honig geerntet werden kann. Das Nahrungsangebot für die Bienen ist dank der Grünflächen des Flughafens und der angrenzenden Kleingärten perfekt, umliegende Gewässer sorgen zudem für eine ausreichende Wasserversorgung.
Video: Bienen-Video
200.000 Bienen am Flughafen
Etwa 200.000 Bienen sind dann am Flughafen unterwegs. Sie bewegen sich normalerweise in einem Umkreis von 1,5 km um den Bienenstock herum. Pro Tag macht jede Biene etwa 40 Ausflüge, während derer sie etwa 4.000 Blüten besucht. Für 1 kg Honig müssen die Bienen ungefähr 150.000 Flugkilometer zurücklegen und 3 kg Nektar von etwa 15 Millionen Blüten sammeln.
Imker kümmert sich ums Volk
Alle acht bis neun Tage kontrolliert Flughafenimker Ingo Fehr, ob ausreichend Futter vorhanden ist und ob das Bienenvolk krank sein könnte. Auch Honig, Wachs und Pollen werden genau unter die Lupe genommen. Denn anhand dieser Messungen kann die Stadt Hamburg Rückschlüsse über die Luftqualität am Flughafen ziehen. So werden bereits seit 1999 die technischen Messstationen zur Luftschadstoffmessung durch die Bienen als Sammler und Indikator möglicher Schadstoffe ergänzt.
Honig für besondere Anlässe
Auch der Honig wird natürlich regelmäßig von einem unabhängigen Lebensmittellabor untersucht und hat jedes Jahr aufs Neue eine sehr gute Qualität. Und auch eine Kerosin-Note kann man, trotz Zweifel mancher Skeptiker, weder riechen noch schmecken. Kaufen kann man den Honig allerdings nicht, er dient bei besonderen Anlässen als Präsent.